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Die Artikel wurden inhaltlich so veröffentlicht, wie sie auch in der ABI-Zeitung abgedruckt wurden. Lediglich Formatierungen wurden geändert.
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GM LK Kh 2

„Das Kind im Manne"


„Das Kind im Manne“


Es ist schon faszinierend mit anzusehen, wie überaus produktiv und vor allem kreativ so eine Gm - Doppelstunde genutzt werden kann.

Wir, die absolut unterrepräsentierte Frauenquote im Kurs (zwei Mädchen), waren doch immer wieder erstaunt, wie „unsere Jungs“ diese Doppelbelastung bewältigten, gleichzeitig dem Unterricht zu folgen und trotzdem ihren Spieltrieb zu befriedigen.

Dabei ging es in den Morgenstunden noch relativ friedlich zu, wobei „relativ“ ein sehr dehnbarer Begriff ist, denn wenn es darum ging, die Unterrichtszeit zu verkürzen, war es nie zu früh. Das begann schon damit, daß sich das Erscheinen der Kursmitglieder über die ersten 10 Minuten des Unterrichts hinzog. Danach kamen die Standardfragen, wie „Herr Koch, machen wir mal ein Kurstreffen aus?“, „Herr Koch, hier ist es viel zu kalt, wir gehen wieder!“, „Herr Koch, könnten wir nicht mal ins Café gehen?“ und „Herr Koch, könnten Sie uns mal die mündlichen Noten sagen?“, was wohl schlicht und einfach daran lag, daß es in der 1. und 2. Stunde noch zu früh für Hochleistungen war. Die Müdigkeit wirkte sich aber nicht nur auf den Spieltrieb, sondern, sehr zum Leidwesen von Herrn Koch, auch auf den Unterricht aus. Hoffnungslos waren seine stetigen Versuche, den Kurs mit Sätzen „Ihr seid ja wirklich sehr fit heut morgen“ zu motivieren.

Die Nachmittagsstunden dagegen, die sahen schon ganz anders aus! Ob die Unterrichtsmotivation gestiegen war, lassen wir mal dahingestellt, aber der Spieltrieb war nun voll erwacht. Tagsüber angestaute Aggressionen wurden wunderbar in dem Versuch abgebaut, den Nachbarn von seinem Stuhl zu schmeißen oder seine Umgebungen durch rhythmisch - monotones Fingernägelgetrommel in den Wahnsinn zu treiben. Die harmlose Ausführung des Spieltriebes äußerte sich in Werfen mit Papierkügelchen oder anderen Gegenständen nach einer Zielperson.

Natürlich wurde die Stunde auch dazu genutzt, wahre Meisterwerke auf Hefte und Ordner zu malen oder fremdes Eigentum zu verstecken („Müller, wo ist mein neuer Kuli?“).

Diese Tatsachen trieb unseren Kursleiter schließlich zu der Aussage „Ihr raubt mir jede Illusion über eure Motivation!“.

Es gab aber auch die ruhigere Variante des Alternativ - Unterrichts, die nur die direkten Nachbarn vom Unterricht ablenkte und sich im Skatspielen zeigte. Meist wurde damit in der (inoffiziellen) 5 - Minuten - Pause begonnen, die Herr Koch mit den Worten „Ich frag’ schon gar nicht mehr, ob ihr Pause machen wollt, geht einfach raus“ einläutete. Ungeachtet dem Pausenende wurde das Spiel fortgesetzt, bis sich wiederum unser Kursleiter mitten im Satz selbst unterbrach und mit einem „Packt ihr jetzt mal die Karten weg!“ dem Spiel ein Ende setzte.

Obwohl wir uns öfters mit der Frage „Oh Gott, in welchem Kurs sind wir hier gelandet?!“ hilfesuchend ansahen, streiten wir ganz bestimmt nicht ab, daß wir diese Form der Auflockerung des Unterrichts meistens ebenfalls sehr amüsant fanden. Es muß jetzt jedoch noch erwähnt werden, daß wir trotz aller Späße den Sinn und das Grundziel von Unterricht in den drei Jahren erkannt und vieles gelernt haben.




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© Benjamin Stritter 2001 Letztes Update:  12.09.2023 Besucher seit dem 01.04.2001: